Frauen arbeiten in sozialen und kreativen Berufen, Männer im Handwerk – diese Stereotype löst das Berufsbildungswerk (BBW) des Sankt Georg KJF Berufsbildungs- und Jugendhilfezentrums in Kempten bewusst auf. In der Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme (BvB) lernen Teilnehmende verschiedene Berufsbilder kennen, um die individuell passende Ausbildung zu finden. Dabei ist es den Mitarbeitenden im BBW ein Anliegen, den jungen Menschen auch jene Berufe nahezubringen, die hauptsächlich vom anderen Geschlecht ausgeübt werden.
„Klassisch liegen die Interessen der Jungs eher in den angebotenen Bereichen Metall, Garten- und Landschaftsbau sowie Maler. Die der Mädchen bei Friseur, Hauswirtschaft oder Küche“, sagt Rebecca Mayr, Sozialpädagogin im BBW in Kempten. Während der BvB lernen die Jungen und Mädchen aber alle dieser Berufe kennen – und finden auch dort den richtigen Platz, wo sie es selbst gar nicht gedacht hätten.
In diesem Jahr klappt das Aufbrechen der Stereotype besonders gut. Aktuell sind in der Küche vier Jungen eingeteilt. Ihre Ausbilderin Simone Kuhn ist begeistert, wie sich die jungen Männer nach anfänglichen Vorbehalten nun ganz auf die Tätigkeit einlassen und vorbildlich mitarbeiten.
Auch in der Malerwerkstatt sind die Rollenbilder vertauscht. Hier werkeln größtenteils Mädchen, von denen sich zwei sogar vorstellen können, eine Ausbildung im Malerhandwerk zu beginnen. Es hat sich gezeigt, dass es sowohl für die Mädchen als auch für die Jungen eine bereichernde Erfahrung sein kann, über den Tellerrand zu blicken und aus stereotypen Rollenbildern auszubrechen.
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