Ein spannendes Gartenanzucht-Projekt initiierte der Ausbildungsbereich Garten- und Landschaftsbau des KJF Berufsbildungs- und Jugendhilfezentrum (BBJZ) Sankt Georg in Kempten. Die Idee hierfür kam von Bernhard Zwick, Bereichsleiter des Berufsbildungswerks Sankt Georg. Durch das Projekt sollen die Auszubildenden im Garten- und Landschaftsbau durch den direkten Praxisbezug ein besseres Verständnis für die Anzucht und Vermehrung von Pflanzen bekommen. Unter der Leitung von Ausbilderin Ilka Weidmann, die bis vergangenen Sommer eine eigene Gärtnerei mit Schwerpunkt auf Kräuterpflanzen besaß und seit Januar als festangestellte Ausbilderin im BBJZ Sankt Georg tätig ist, startete das Gartenanzucht-Projekt im März 2021. Da Saatgut und die Ausrüstung für die Anzucht ziemlich teuer in der Anschaffung sind, hat Ilka Weidmann einen Großteil der Saat sowie das komplette Material wie Anzuchtkisten, Anzuchtlampen, Tische, Hochbeete, Bewässerungsanlagen aus dem Bestand ihrer ehemaligen Gärtnerei beigesteuert.
„Das Projekt ist ein hervorragendes Ausgleichsangebot für Jugendliche, die aufgrund zu hoher körperlicher Belastung einige Aufgaben im Garten- und Landschaftsbau nicht ausführen können. Bei der Anzucht können sie einfache Tätigkeiten – wie das Aussähen oder das Gießen der Pflanzen – übernehmen“, erklärt Weidmann. Da sich die Anzucht der Pflanzen – von der Aussaat über den Wuchs bis hin zur fertigen Pflanze – über einen längeren Zeitraum erstreckt, erlernen die Auszubildenden darüber hinaus Verantwortungsbewusstsein und Durchhaltevermögen. Außerdem fördert das Projekt den Teamgedanke, wie Weidmann erklärt: „Eine gute Zusammenarbeit bei den einzelnen Aufgaben und Arbeitsschritten ist sehr wichtig für eine erfolgreiche Anzucht. Das haben die Azubis schnell erkannt und umgesetzt. Das Projekt lebt vom Teamwork!“
Insgesamt haben sich über 15 Jugendliche aus verschiedenen Bereichen mit großer Begeisterung an diesem erstmalig durchgeführten Projekt beteiligt. Neben Nutzpflanzen wie Tomaten, Peperoni, Gurken und verschiedenen Salatsorten pflanzten die Jugendlichen auch Kräuter (u. a. Koriander, Rosmarin, Thymian, Zitronenmelisse) sowie heimische Stauden (Katzenminze, Johanniskraut, Glockenblume) an. Bereits nach wenigen Wochen waren die ersten Erfolge zu sehen, worauf die Teilnehmenden des Projekts sichtlich stolz waren, wie Weidmann deutlich macht: „Für die Jugendlichen ist es eine tolle Bestätigung und Wertschätzung ihrer Arbeit, wenn sie sehen, wie sich die Pflanzen entwickeln und wachsen.“
Besonders groß ist die Freude der Auszubildenden, wenn die Pflanzen gegen eine kleine Spende „verkauft“ oder Besuchern des BBJZ als kleines Geschenk überreicht werden. „Diese Anerkennung sorgt für strahlende Gesichter“, so Weidmann.